Tütz (Tuczno)

   

Das Bild rechts zeigt einen Blick über den See auf das Schloss und die katholische Kirche.

Der romantisch an drei Seen - Liptowsee, Stadtsee und Tützer See - und zwischen dichten Wäldern und Hügeln gelegene Ort mit vor dem Krieg 2700 Einwohnern war 1920-1926 Sitz der Apostolischen Administratur für die Grenzmark. Er wurde 1331 von der Familie v. Wedel gegründet und war von der Reformation bis 1596 eine rein evangelische Stadt. Doch dann trat der Grundherr von Tütz Christoph v. Wedel zum katholischen Glauben über und zwang seine Untertanen zum Konvertieren.

 

 

Die Protestanten versuchten sich gegen diese Zwangsbekehrung zu wehren. Nach elfjährigen Ringen wurden der evangelische Bürgermeister Ulrich und der Ratsherr Hautschke gehängt. Die übrigen standhaften Protestanten wurden ins Ghetto der "Viertelstadt" verwiesen, das dem evangelischen Zweig der Familie v. Wedel gehörte. Erst ab 1772 durften die Tützer Protestanten wieder ungestört in ihrem Ritus beten.

Foto: Renaissanceschloss der Familie von Wedel

 

 

Vor 1945 besaß Tütz viele attraktive Bauwerke. Leider hat der Ort 1945 schwer gelitten, große Teile des Städtchens wurden  zerstört. 

Rekonstruiert wurde die massive kath. Pfarrkirche (16. Jh.) mit ihrem zierlichen barocken Helm. Das Foto rechts zeigt die Kirche in ihrer heutigen Ansicht.

Rekonstruiert wurde  auch das etwas außerhalb gelegene Renaissanceschloss der Familie v. Wedel, das 1947 abgebrannt war. Zwischen 1920-1926 diente es der Apostolischen Administratur der Freien Prälatur Schneidemühl" als Sitz. Heute befindet sich hier das Hotel „Zamek“. Es gibt auch eine sehr alte traurige Legende um das Schloss und deren Bewohner. Bei schaurigem gewittrigen Wetter spukt manchmal des Nachts eine weiße Dame durch das Schlossgemäuer.  

 

 

Das Schloss wurde nach alten Plänen von einer Architektengruppe neu aufgebaut und in der jüngsten Vergangenheit unter anderem mit Mitteln einer Deutschen Stiftung renoviert. Das Foto rechts zeigt  eine Brücke im Schlossgarten. Das Schloss ist heute Tagungshotel und Erholungsheim zugleich.

Die bewegte Geschichte der historischen Stadt Tütz hat Paul Böthin in einer Zeitafel zusammen gestellt.

 

 

 

 

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