Stranz


is a village with 690 inhabitants  in the year 1939. The evangelish people belonged to Deutsch Krone, the  catholic belonged to Klein Nakel. The registration office  was in Preußendorf. The jurisdiction belonged to Deutsch Krone. Today the location Stranz is polish called Stranczno.

Lage:  Das Dorf Stranz liegt 6 km südwestlich von Deutsch Krone. Das Kirchdorf liegt in unmittelbarer Nähe dreier Seen. Der Dycksee, der Mellensee und der Große und Kleine Schmollensee liegen in der Stranzer Feldmark. Dem Dorf am nächsten liegt jedoch der nicht zum Ort gehörende Deutsch Kroner Stadtsee  - auch Radaunensee - genannt.
 

Geschichte: Die Geschichte von Stranz recht bunt. Zu neumärkischer Zeit gehörte Stranz zur Vogtei Böthin, dann dem Templerorden und anschl. dem Johanniterorden. Dieser setzte als Vasallen die Familie Turnow ein. Um 1407 mußte der Orden die Besitzungen im Kroner Land aufgeben. Neue Grundherren wurden die Wedels von Tütz. Sie kauften noch einen weiteren Teil des Stranzer Gebietes dazu, machten daraus das adelige Dorf Stranz und beließen die Turnows als Vasallen dort. Die Turnows waren streibare Leute. Sie bekämpften nicht nur die benachbarten Edelleute, sondern auch die Grundherren in Tütz, in Deutsch Krone und sogar vor den eigenen Familienmitgliedern nicht halt. Kein Wunder das es bei diesen Streitereien auch Tote und Verwundete gab. 1609 wütete ein großer Brand in Stranz. Im Laufe der Zeit verarmten die Turnows und verkauften Stranz an einem  Edelmann, der ihre Schulden übernahm. Die Wedels kauften nun alle Vasallengüter zurück. Seit 1720 verliehen die Wedels das Gut Stranz nicht mehr, sondern verkauften Bauerngüter. Bei der Auflösung der Herrschaft Tütz fiel Stranz zunächst an den Nakeler Schlüssel, wurde dann aber durch Verkauf abgelöst. Karl von Zychlinski, dem Stranz von 1789 bis 1829 gehörte , legt ein Vorwerk an und nannte es Karlsruhe. Als Stranz 1858 verkauft wurde, wurde auch das Vorwerk abgelöst und später eine selbstständige Gemeinde.

Landwirtschaft: Haupterwerbsquelle in Stranz war die Landwirtschaft mit 11 Bauernhöfen im Dorf und 7 auf den Abbauten, sowie das Gut hinter der Dorfkirche. Die Feldmark hatte nur leichten Sandboden. Der Gemeindehektarsatz betrug 350 RM. Somit bestimmen Saatkartoffeln und Roggenanbau und der Forst die landwirtschaftliche Nutzung. Rinder-, Schweine- und Pferdehaltung wurden betrieben. Auf dem Gutshof bestand eine Spiritusbrennerei, in der auch eine Bratkartoffelkonservierung betreiben wurde. Nach der Landwirtschaftszählung hatte Stranz vor dem II. Weltkrieg 21 Betriebe unter 5 ha, 4 Betriebe zwischen 5 und 10 ha, 16 Betriebe zwischen 10 und 20 ha, 2 Betriebe zwischen 20 und 100 ha und ein Betrieb über 100 ha.

Wirtschaft: Eine Fischerei, eine Tischlerei, zwei Schmieden, eine Schuhmacherei, Lebensmittelgeschäfte und Gaststätten wie das Sonnenheim, eine Post und eine mehrklassige Volksschule hatte der Ort. In den Stranzer Werken wurde landwirtschaftlicher Maschinenbau betrieben. Viele Einwohner arbeiteten im Forstamt Deutsch Krone. Im I. Weltkrieg erhielt Stranz eine feste Straße zum Bahnhof Stranz. Die Bahnstation verband den Ort mit Deutsch Krone.

Die Kirche: Die kath. Kirche soll schon zu früher Zeit Pfarrkirche gewesen sein, ihre Gründung ist jedoch nicht bekannt. Die Kirche wurde 1640 aus Holz an der Stelle eines Vorgängerbaues errichtet. 1864 brannte sie ab und wurde drei Jahre später dank des Patrons Albert Stendal und der Gläubigen durch einen Neubau mit achteckigem Turm ersetzt. Offizial Habisch weihte sie am 26. Juli 1868 ein. Pfarrer in Klein Nakel war Bernhard Roenspieß ab 1.3.1906. Stranz war ursprünglich Filialgemeinde von Klein Nakel und ist heute deren Muttergemeinde. Für Zeiten vor 1919 sind deshalb die Kirchenbücher von Klein Nakel heranzuziehen. Die Kirchenbücher mit den Taufen von 1919-1945 befinden sich heute im Diozesanarchiv Köslin. Ab 1946 und folgende in der Kirchengemeinde in Stranz.

Persönlichkeiten: Eine bedeutende Person war der aus Stranz stammende Polarforscher Herbert Stranz. Zur Unterscheidung von den vielen Namensgleichen Personen hatte er die Ortsbezeichnung des elterlichen Rittergutes dem Familiennamen angehängt. Herbert Schröder-Stranz wurde am 9. Juni 1884 in Stranz geboren. Er trat als Freiwilliger 1903 in das 4. Garderegiment zu Fuß ein. Ein Jahr später meldete er sich zum Kampf gegen die Hereros. Nach einer Typhuserkrankung wurde er zurück nach Deutschland befohlen. Als Offizier durchquerte er - begleitet von seinem Hund Tell - die Halbinsel Kola. Auf einer Seereise reifte sein Plan in einer wissenschaftlichen Nordpolexpedition die Nordost-Passage nutzbar zu machen. Am 5. August 1912 stach er vom Hafen in Tromsöer mit Dampf und Segel in See. Die arktische Expedition scheiterte zwischen Nordkap und Kap Platen. Das Schiff, die "Herzog Ernst" wurde vom Eis eingeschlossen. Vier Männer unter ihnen Schröder Stranz verließen am 15. August 1912 das Schiff. Ihr Ziel die Cross Bai an der Westküste Spitzbergens erreichten sie nicht mehr. Ihre Spur verliert sich  zwischen 80 Grad 17 Minuten Nord und 24 Grad 10 Minuten Ost im Eis des Meeres.

Quellen:

Ruprecht, Karl: Heimatstadt - Heimatkreis Deutsch Krone, im Auftrage des Vereins Deutsch Kroner Heimathaus e.V., Bad Essen, 1981

Westphal, Franz: Die Apostolische Adminstratur Schneidemühl, Schneidemühl 1928

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