Geschichte des Kreises Deutsch Krone

 

Teile des Kreises Deutsch Krone befanden sich im 13. Jahrhundert im Besitz der Tempelritter. Krone soll aus dem slawischen „Krain“ d. h. Grenze entstanden sein. In preußischer Zeit erhielt die Kreisstadt den Zusatz  „Deutsch“  (zum Unterschied von Polnisch „Krone“ an der Brahe). Früher war der Name Arneskrone gebräuchlich.

 

Der Landkreis Deutsch Krone gehörte von 1815 bis 1922 zum Regierungsbezirk Marienwerder in der Provinz Westpreußen. Nach dem 1. Weltkrieg gehörte der Kreis Deutsch Krone von 1922 bis 1938 verwaltungsmäßig zu der neu gebildeten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen.

Am 1. Oktober 1938 wurde diese bei der Gebietsbereinigung in den östlichen preußischen Provinzen als dritter Reg. Bez. der Provinz Pommern eingerichtet. Die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen war 11.457 qkm groß und umfasste den Stadtkreis Schneidemühl und die Landkreise Arnswalde, Dt. Krone, Dramburg, Flatow, Friedeberg, Neustettin, Schlochau und den Netzekreis . Der Kreis Dt.  Krone lag in der Mitte des Reg. Bez. und war flächenmäßig mit 2.152 qkm der größte Grenzmarkkreis.  Die Grenze bildeten stellenweise fließende Gewässer, so im Osten streckenweise die Küddow, im Westen das Plötzenfließ und im Süden auf 10 km Länge das Lemnitzer Fließ.

    

 

Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnten im Kreis Dt. Krone über 71.000 Personen in 18.000 Haushaltungen. Mit dieser Bevölkerungszahl stand der Kreis in Pommern an 8. Stelle. Aber die Bevölkerungsdichte auf 1 qkm war doch sehr gering.  Sie betrug nur 33 Personen.  In der Land- und Forstwirtschaft verdienten 42 % den Lebensunterhalt, in der Industrie und im Handwerk = 21 %, im Handel und Verkehr 9 % und 11 % waren Beamte und Angestellte. Im Kreis Dt. Krone gab es 5 Städte, 92 ländliche Gemeinden und die Forstbezirke Plietnitz, Rohrwiese und Forst Tütz.

 

Von der 2.152 qkm großen Kreisfläche wurden über die Hälfte landwirtschaftlich genutzt. 819 qkm waren mit großen und kleinen Wäldern bedeckt von denen dreiviertel dem Fiskus und den Kommunen gehörten. Der Kreis Dt. Krone gehörte zu den waldreichsten pommerschen Kreisen. Die zweihundert Seen unterschiedlicher Größe und Gestalt bedeckten eine Fläche von 51,75 qkm. Auf die Bäche und Fließe entfielen etwa 40,8 qkm. Ungefähr zwei Drittel der Kreisfläche entwässerte zur Küddow hin. Die Küddow selbst floss ca. 30 km durch den Kreis. In der Hauptsache bildete sie die Grenze zum Nachbarkreise Flatow. Ein gutes Viertel gehörte zum Flussgebiet der Drage, die den Kreis gar nicht berührte. Die Restfläche schickte Bäche und Fließe direkt zur Netze hin. Außer der landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzten Kreisfläche und dem Areal für die fließenden und stehenden Gewässer verblieben für Wege, Kirchhöfe und Ödland etwa 55 qkm. Dem Handel und Verkehr stand im Kreis ein sehr gut ausgebautes Straßennetz zur Verfügung. Fast alle Gemeinden konnten auf befestigten Straßen erreicht werden. Jede Stadt war als wirtschaftlicher Mittelpunkt der näheren und weiteren Umgebung von allen Richtungen auf guten Straßen zu erreichen. Besonders traf dieses auf die in der Mitte des Kreises liegende Kreisstadt Dt. Krone zu. Eine Autobahn gab es nicht.

 

Quelle: Sichtermann, Siegfried, Pommern / Kunst. Geschichte, XI Jg., 1973, Heft 4

Zurück ] Home ] Nach oben ] Weiter ]

Back to the Roots in DEUTSCH KRONE